In
meiner „Anfangsphase“ probierte ich natürlich auch mit den Gehegen
herum, was sich wohl am besten eignet. So hatte ich bis 2001 ein
wunderschönes Freigehege gebaut. Ähnlich wie in den Tierparks: ein
großes Freilaufgehege mit Häusern drin, Fressplatz und richtigem Gatter
zum Reinlaufen. Für mich und alle „Besucher“ war das echt supertoll,
denn man konnte richtig im Gehege umherlaufen. So hatte ich ein
Frauengehege und ein Stückchen weiter das gleiche für die Männer! Das
ging auch bis dato supergut!
Am
Vormittag des 29. September 2001 ging ich wie gewohnt nach draußen zu
meinen Süßen und fand ein leeres Gehege vor! Ich war entsetzt! Das
Frauengehege war komplett leer, ja leer ist genau der passende
Ausdruck, denn das Gatter war geschlossen, die Häuser standen fein
säuberlich auf ihrem gewohnten Platz, nichts war verwüstet, kein
Einstreu herausgeworfen, kein Futternapf umgekippt, auch war nirgends
ein Loch gebuddelt oder ähnliches…. – kurz: keinerlei Kampfspuren, kein
Blut, keine Fellfetzen – einfach LEER!! Und das Kuriose: nur die
Weibchen waren verschwunden, die Männchen, sowie mein damaliger Hase
„Sir Henry von Kaschmir“ hoppelten noch fröhlich durch ihr Gehege, das
ja eigentlich in unmittelbarer Nachbarschaft stand! Wirklich sehr
eigenartige Sache! Sofort machte ich mich in der Nachbarschaft auf die
Suche nach meinen Schweinchen und ob vielleicht irgendjemand etwas
gesehen hat! Wie schon zu erwarten natürlich ergebnislos! Ich fragte
unabhängig voneinander 3 Jäger, welches Raubtier denn so etwas machen
könnte. Ein Fuchs würde in einer Nacht 1 allerhöchstens 2 Tiere holen
und das keinesfalls ohne Kampfspuren und in der folgenden Nacht
wiederkommen, ein Marder hinterlässt gewaltige Spuren, denn er tötet
und frisst seine Opfer an Ort und Stelle und auch eine Eule hätte ihre
Spuren hinterlassen! Die Jäger kamen eigentlich alle zu dem gleichen
Ergebnis: ein vierbeiniges Raubtier oder ein Raubvogel war das nicht!
Also war es ein Zweibeiner – ein Mensch! Natürlich hatte ich keinerlei
Beweise dafür, aber alles deutete darauf hin! Und noch hinzu kam, dass
mir meine Arbeitskollegin kurz zuvor erzählte, ihre beiden Meeris, die
sie einige Wochen zuvor von mir bekommen hatte, seien in einer Nacht im
August aus ihrem Gehege im Garten gestohlen worden! Auch hier war es
so, dass sie bis abends im Garten waren und am anderen Morgen waren die
Schweinchen verschwunden, vollkommen spurlos, eben genau so wie bei
mir! Damals, als sie mir das erzählte, hielt ich sie für „verrückt“!
Wer, bitte, klaut schon Meerschweinchen? Würd’s ja noch verstehen, wenn
ihr Fell aus Goldfäden wäre, aber so……
Ja,
und nun stand ich selber vor einem leerem Stall! Also war die
Geschichte wohl wahr! Ich wusste zwar, dass ich meine Tierchen nie
wieder sehen würde, aber ich wollte es trotzdem nicht so einfach
hinnehmen: Ich hing im Gemeinde – Kasten einen Zettel aus, wo ich
meine
verschwundenen Meerschweinchen suchte, und um Hinweise bat, falls
jemand etwas gesehen hatte. Klar bekam ich auch daraufhin keine
Ressonanz, aber ich wollte einfach, dass der oder die
„Täter“ zumindest
wussten, dass sie „entlarvt“ waren! Ich vermute ja, dass es
evtl.
irgendwelche Kinder waren, die aber wussten wo ich meine Tiere hatte;
oder es waren welche, die sich einfach einen schlechten Scherz
erlaubten, oder vielleicht auch einfach Meerschweinchen – Hasser!
Ich
werde es wohl nie erfahren, was mit meinen Damen damals geschehen ist,
vielleicht auch besser so….. So baute mein Mann mir die heutigen
„Hochsicherheitsburgen“, wo sogar der Boden mit Gitter
versehen ist,
dass auch von unten weder was rein, noch rauskommt! So hoffe ich
zumindest, dass mir so ein Erlebnis in Zukunft erspart bleibt!
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