Oswald im Schnee

Wir wohnten erst ca. 1 Jahr in unserem Haus. Damals hatte ich noch nicht so viele Schweinchen, aber unter ihnen war ein Sheltie namens „Oswald“, sowie eine Sheltiedame namens „Käthe“, beides ausgewachsene Tiere. Die Gehege hatte ich damals auch noch nicht, da funktionierte ich Gitterboxen in Ställe um. Eines Morgens im Winter ging ich in den Garten. Da saßen Oswald und Käthe frech auf der Wiese im Schnee. Ich war total verdutzt, wie die beiden da hin gekommen waren. Als ich mich langsam näherte, rannte Käthe schnurstracks zurück in ihre Gitterbox! Ich hatte den unteren Teil der Box komplett noch mal mit Hasendraht umwickelt, nur ein einziges Quadrat der Box war noch offen, da reichte der Draht nicht…. Nie im Leben hätte ich geglaubt, dass ein ausgewachsenes Meerschweinchen sich durch so ein kleines Loch zwängen kann. Aber ich sah ja mit eigenen Augen, wie Käthe durch ihr Schlupfloch wieder zurückkehrte. Oswald aber lief ins Gebüsch und von da aus geradewegs in einen riesigen Holzstapel, vom angrenzenden Nachbarn. Da saß er nun (wir leuchteten mit der Taschenlampe hinein) in etwa einem halben Meter Höhe mitten im Holz, und dachte nicht daran, wieder herauszukommen.  Stunden beobachtete ich das Holz, es tat sich nichts. Auch der Nachbar war schon alarmiert, falls er etwas durch seinen Garten flitzen sehen würde…. So wurde es Nacht. Am anderen Morgen, ich dachte eigentlich nicht mehr daran, Oswald wiederzusehen, saß er im Gebüsch, knabberte am dürren Laub und an ein paar sprießenden Hälmchen. Aber sobald er mich bemerkte – Schwupp-di-wupp – wieder war er im Holz verschwunden. Es schien ihm zu gefallen…. Ich baute „Fallen“ : Ich stellte Käfigoberteile mit offener Tür ins Gebüsch, legte unwiderstehliche Leckereien hinein und verharrte…. Doch Oswald verschmähte Salat, Gurke und Co., seine Freiheit war ihm wohl lieber!

Wieder verging ein Tag und eine Nacht. Wiederum am anderen Morgen beobachtete ich genau, wo der kleine Schlawiner in den Holzhaufen „einstieg“! Als er dann wieder auf Achse war, nahm ich unseren damaligen Hund „Charlie“ mit, um mir zu helfen, Oswald zu fangen. Auch sie war so ein gutmütiger Hund, der keinem Meeri was getan hätte! Ich verschloss zunächst das „Loch“, wo Oswald in den Holzhaufen gelangte. Inzwischen „trieb“ Charlie den Ausreißer durchs Gebüsch. Er wollte natürlich wieder in sein Versteck, aber vor seinem Loch in die Freiheit stand ich! Gott sei Dank, er war wieder eingefangen! Ich war sehr froh! Oswald aber, glaube ich, wäre sehr gerne noch länger ein freies Meerschweinchen gewesen!

Oswald, das "Schneeschwein"!

 

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